19.02.2011 / 13:00 Uhr / Röbeler Friesenstadion (Nebenplatz)
PSV Röbel - MSV Groß Plasten 1:3 (0:1)

Plastener Aufstellung
Christian Kuhnert (75. rot)
Hannes Bauer - Henrik Prodoehl - René Duggert - Ricardo Twieg
Henning Voß (90. Torsten Burr) - Daniel Friemann - Thomas Zühlke
Andreas Dreyer
Kay Ruschin (85. Florian Gutsch) - David Haupt (90. Thomas Werner)
PSV Röbel:
Gohlke, Strübing, Arlt, Knappe, Turtschan, Niemann, Kay Lampe, Jurzinska, Klemmer, Lehmann, Sterzel, Paetzke, Ziemann

Torfolge:
0:1 41. Andreas Dreyer
1:1 55. Johannes Niemann (Foulelfmeter)
1:2 58. David Haupt
1:3 68. David Haupt

Schiri bringt Feuer ins Spiel

Die Rollen waren vor dem Spiel klar verteilt. Die Plastener mit dem glücklichen Sieg im Heimspiel gegen einen deutlich überlegenen Spitzenreiter konnten in der Vorbereitung überhaupt nicht überzeugen. Kurzfristig fiel dann auch noch der bis dato beste Torschütze Martin Evert mit 39 °C Fieber aus. Alles deutete auf einen deutlichen Sieg des Favoriten hin.

Diese Favoritenrolle lag dem PSV heute aber überhaupt nicht. Überraschend hatte der MSV in der ersten Halbzeit die größeren Spielanteile und außer einer Direktabnahme von Kay Lampe, die knapp am linken Pfosten vorbeistrich, passierte aus Röbeler Sicht nicht viel. Der MSV war im Vorteil, ohne dabei sonderlich gut auszusehen. Immerhin lief der Ball auf dem schwierigen Boden relativ gut. David Haupt war immer anspielbereit und sicherte den Ball, der häufig von Andreas Dreyer passgenau gespielt wurde. Mehr als ein Lattentreffer von Kay Ruschin aus schwieriger Situation, zehn Meter rechts im Strafraum, war bis zur 41. Minute nicht zu sehen. Eine Ecke vom wieselflinken Kay Ruschin köpfte der Spiritus Rektor im Plastener Spiel Andreas Dreyer höchstpersönlich zur verdienten Plastener Pausenführung ins lange Eck.

In der Pause wechselte der besonnene Trainer des PSV Danny Krokotsch mit Stefan Paetzke und Matthias Ziemann zwei frische Spieler ein, die einen deutlichen Anteil am jetzt energischeren Spiel der Röbeler hatten. Der robuste Stefan Paetzke ließ David Haupt kaum noch Luft und setzte seine Mannschaftskollegen mit seinen technischen Fähigkeiten ein ums andere Mal gut in Szene. Vorn zerrte Mathias Sterzel wie gewohnt an den Ketten. Die Plastener Abwehr hatte jetzt deutlich mehr zu tun. Das große Manko der Röbeler aus den letzten Spielen trat aber auch heute wieder zu Tage. Tore aus dem Spiel heraus können sie gegen den MSV kaum erzielen. Zu souverän agiert die vom Keeper Christian Kuhnert immer wieder gut organisierte Abwehr.

Selbst zwei Geschenke vom in der zweiten Halbzeit völlig die Linie verlierenden Schiedsrichter konnten die Röbeler nicht nutzen. In der 55. Minute schubste Ricardo Twieg den agilen Matthias Sterzel deutlich vor dem Strafraum zu Boden. Keine rote Karte, denn Henrik Prodoehl stand noch tiefer. Zur Überraschung, sogar der einheimischen Zuschauer, ging es nicht um die Farbe der Karte. Der Schiri verlegte das Foul einfach in den Strafraum und Johannes Niemann verwandelte das Elfmetergeschenk sicher.
Wenigstens Jan Gohlke im Röbeler Tor hatte wohl Mitleid mit den benachteiligten Pastenern. Eine ungefährliche Flanke von René Duggert ließ er David Haupt auf die Füße fallen, der Plastener Kapitän bedankte sich mit der erneuten Führung. Diesen Tiefschlag musste der Gastgeber erstmal verdauen. Die nachsetzenden Plastener erhöhten gegen einen kurzzeitig traumatisierten Gegner nach Duggert-Freistoß und Haupt-Direktabnahme auf 3:1 (68.).

Die Röbeler kämpften in bekannter Weise weiter und hatten jetzt einen weiteren Verbündeten. Einen Distanzschuss wehrte der wuchtige Plastener Torwart Christian Kuhnert mit einer Glanztat ab. Der ebenfalls engagierte, immer in der Gefahrenzone agierende und keine Möglichkeit auslassende Matthias Sterzel fiel über die Beine des resoluten Plastener Torwart. Der einzige Mensch der hier ein Foul von Christian Kuhnert gesehen hatte, war der Schiedsrichter. Nach einer Rudelbildung, die nun einmal nicht sei darf, sah Christian Kuhnert rot.

Eine Viertelstunde vor Schluss hätte das Spiel damit noch eine Wende erfahren können. Wahrscheinlich hatte eine unbekannte Kraft noch einen Funken Gerechtigkeitssinn, denn der "Ersatztorwart" des MSV Henrik Prodoehl parierte den fälligen Elfmeter prächtig.

Letztendlich zogen sich die Röbeler damit selbst den Zahn und der MSV konnte den verdienten Sieg über die Runden bringen.