Sa. 07.11.2009 / 13:30 Uhr / Groß Plasten
MSV Groß Plasten - SV Nordbräu Neubrandenburg 2:0 (1:0)

MSV Groß Plasten
Dirk Laeven
Ronny Köppe - Matthias Othmer - Ricardo Twieg
René Dugert - Daniel Friemann
Manuel Berndt (66. Kay Ruschin) - Thomas Zühlke
Danny Strübing
Andreas Heinzel (78. Eric Hödl) - Martin Evert (83. Florian Gutsch)
Nordbräu: Dunker, Lemke, Höfs, Stang (32. Bockholdt), Gurisch, Simon, Borchardt, Wollschläger, Reichelt, Pagels (65. Thomas Stamm), Bollow

Torolge:
1:0 35. Martin Evert
2:0 90. Kay Ruschin

Kay Ruschin macht in der Schlussminute den Sack zu

Nach der Auswärtsniederlage in Wesenberg musste der MSV weiterhin auf seinen Kapitän David Haupt verzichten. Torwart Christian Kuhnert wurde gewohnt sicher von Dirk Laeven ersetzt und für den ebenfalls abwesenden Sven Marquardt rückte der wieder genesende Daniel Friemann in die Startaufstellung. Im Sturm ersetzte Andreas Heinzel den die Woche über kränkelnden Kay Ruschin und Manuel Berndt begann an Stelle von Eric Hödl.
Die Mannschaft wurde also ziemlich durcheinander gewürfelt, was dem Spiel in den ersten Minuten überhaupt nicht anzusehen war. Nach drei Spielminuten rutschte Martin Evert am linken Fünfereck an einem Querschläger vorbei und zwei Minuten später setzte er sich im Mittelfeld gegen zwei Gegenspieler durch und wurde erst im 16er beim Torschuss gestört. Der Ball ging knapp über das Gehäuse. Der nächste Angriff lief über Manuel Berndt, der bis zur Grundlinie durchzog und dann auf den am Fünfer postierten Danny Strübing zurückpasste. Ein Neubrandenburger Gegenspieler hatte aufgepasst, der Schuss wurde abgeblockt.
Das war es dann auch. In der Folge wurde den Zuschauern wenig geboten. Der Zettel des Chronisten blieb leer. Auf beiden Seiten lief so gut wie nichts mehr. Im Mittelfeld der Plastener klaffte ein Loch zwischen Abwehr und Angriff. Dort war ziemliche Leere, weil sich auch in den Reihen der Neubrandenburger keiner für diesen zentralen Raum zuständig fühlte. Es dauerte bis zur 35. Minute als sich Ronny Köppe auf der rechten Seite durchsetzte und auf Danny Strübing zurücklegte. Sein Schuss wurde abgewehrt und prallte vor die Füße von Martin Evert, der keine Probleme hatte zur 1:0 Führung zu verwandeln. Das Spiel nahm trotzdem nicht an Fahrt auf. Drei Minuten später hatten allerdings die Gäste nach einem Konter Pech als Eric Pagels über den herauseilenden Laeven lupfte und nur den Außenpfosten traf. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte die Plastener Abwehr noch einmal alle Mühe den Ball im eigenen Sechzehner aus der Gefahrenzone zu bekommen. Es blieb bei der knappen Führung zur Pause.

Nach dem Pausentee bemühte sich zunächst der Gast um den Ausgleich. Es zeigte sich jedoch, dass in den Neubrandenburger Reihen keiner in der Lage war, einen Angriff torgefährlich abzuschließen. Die beste Chance versiebte Wollschläger in der 55. Minute. Eine Minute später gab es das erste Lebenszeichen des MSV. Manuel Berndt spielte passgenau auf den in der Mitte freistehenden Daniel Friemann, dessen Angriffsbemühung jedoch im letzten Moment abgeblockt wurde. Nach einer Stunde Spielzeit nahm das Spiel endlich Fahrt auf. Andreas Simon, der nach einem Zweikampf sich auf unnötige Diskussionen mit dem jungen Schiedsrichter einließ, musste in Folge der nicht endenden Einwände mit gelb-rot den Platz verlassen. Trotzdem setzten die Neubrandenburger mehr auf Offensive, ihre Abschlussschwäche blieb aber bestehen. Auch der Gastgeber besann sich jetzt auf seine spielerischen Qualitäten. Eine Kombination von Martin Evert über Danny Strübing auf den am Elfer freistehenden Thomas Zühlke hätte eigentlich das 2:0 bringen müssen. Leider verzog der Mittelfeldspieler diese gute Möglichkeit (72.). Eine Minute später tauchte Zühlke erneut, über die rechte Seite glänzend freigespielt, freistehend im gegnerischen Strafraum auf. Der erfolgreiche Torschuss wurde diesmal vom ansonsten guten Schiedsrichter wegen angeblicher Abseitsstellung zu unrecht zurückgepfiffen. Der MSV spielte jetzt aber weiter nach vorn. Der eingewechselte Kay Ruschin setzte sich links durch, passte schulmäßig auf den am Sechzehner freistehenden Ricardo Twieg zurück, der leider knapp verzog. Im Gegenzug hatte die MSV-Abwehr alle Mühe gegen den ständig reklamierenden Ronny Wollschläger zu klären. Auch in der 86. Minute fehlte dem Neubrandenburger Stürmer die Genauigkeit beim Kopfstoß. Wenn man den Kasten nicht trifft, fällt auch kein Tor. Die Erfahrung musste zunächst auch Kay Ruschin machen als er einen schnellen, direkten Angriffszug über Martin Evert und Danny Strübing ans Außennetz abschloss. Als eine verunglückte Hödl-Flanke fast den Weg ins Tor fand (88.), hatten die Gäste noch Glück. Schiri Mike Rauch zeigte drei Nachspielminuten an und Ruschin schnappte sich den Ball im Mittelfeld und zog antrittsschnell Richtung gegnerisches Tor. Sein Knaller aus 20 Metern schlug unhaltbar im Kasten ein. Das Spiel war gewonnen!

Auch wenn der Kapitän schmerzlich vermisst wird, hat die Mannschaft nach einer schwächeren ersten Halbzeit gezeigt, dass sie gewillt und in der Lage ist, die gute Ausgangsposition in der Meisterschaft nicht leichtfertig zu verspielen. Trotz personeller Probleme wegen Krankheit, Verletzung oder persönlicher Termine hat der MSV gezeigt, dass der Kader in der zweiten Reihe stark genug ist, um auch mehrere Ausfälle zu kompensieren. Kompliment auch an Trainer Jörg Schimmel, der muss in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden haben, um die Mannschaft entsprechend neu zu motivieren.