Sa. 31.10.2009 / 13:30 Uhr / Wesenberg
SV Union Wesenberg - MSV Groß Plasten 2:1 (0:1)

Plastener Aufstellung
Christian Kuhnert
Matthias Othmer (80. Andreas Heinzel)
Sven Marquardt - René Duggert - Ricardo Twieg
Eric Hödl (34. Manuel Berndt, 73. Florian Gutsch) - Ronny Köppe - Thomas Zühlke
Danny Strübig
Martin Evert - Kay Ruschin
Torfolge:
0:1 45.+1 Martin Evert
1:1 48. Ronny Lips
2:1 59. Tim Hauff

Unverständliche Blackouts nach der Pause

Der gute Schiedsrichter Brattig aus Wilsikow pfiff pünktlich um 13:30 Uhr das Duell des Tabellenfünften gegen den Zweiten an. Der MSV musste den Ausfall des Kapitäns David Haupt verkraften, der nach einem Foul im Spiel gegen Burg Stargard mit einer Bänderdehnung und einem Bluterguss im Fußgelenk passen musste. Das Plastener Lazarett mit Daniel Friemann (Oberschenkelzerrung), Henrik Prodoehl(Kreuzbandriss) und David Haupt nahm zusammen mit dem gerade von einem grippalen Infekt genesenden Andreas Heinzel den Platz auf der Auswechselbank ein.

Den Platz auf der Sechs sollte Ronny Köppe für David Haupt einnehmen. Der wuchtige und schnelle Plastener war damit, um es vorwegzunehmen, nicht auf seiner Paradeposition wiederzufinden. Seinen Platz in der Abwehr übernahm Sven Marquardt und Ricardo Twieg fing nach drei Wochen Pause auf der linken Verteidigerposition an. Auch Kay Ruschin klagte über Grippe-Beschwerden und war nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Alle diese Umstellungen taten dem Plastener Spiel zunächst überhaupt nicht gut. Die erste Chance vergab der Gastgeber nach sechs Minuten als ein Stürmer vom Fünfereck verzog. Nach 13 Minuten rasierte ein Kopfball die Lattenoberkante des Plastener Tores. Ohne zu glänzen, der Gastgeber hatte zunächst die Spielhoheit inne.

Dann ließ sich Martin Evert mehrfach ins Mittelfeld fallen. Und immer wenn der junge Plastener Stürmer dort den Ball kontrollieren konnte, setzte er seine Mittelspieler mit glänzenden Pässen in Szene. So fehlten Thomas Zühlke nach der ersten schönen Kombination über Strübing und Evert nur Zentimeter am kontrollieren Torschuss aus acht Metern (15.). Herrlich auch der Querpass in den Sechzehner auf Danny Strübing, der alleinstehend knapp am Tor vorbei schoss (41.).

Nach 30 Minuten übernahm der MSV die Spielkontrolle. Der für den verletzt ausgeschiedenen Eric Hödl(Oberschenkelzerrung) ins Spiel gekommene Manuel Berndt zeigte sofort seine technische Fähigkeiten. Leider musste Trainer Schimmel ihn in der 73. Minute nach zwei unglücklichen Abwehraktionen und vehementen Platzverweisforderungen der sehr aggressiven Heimzuschauer schützen und wieder vom Platz nehmen.

In der 38. Minute wurde Martin Evert nach klugem Zuspiel von Manuel Berndt noch abgedrängt und Thomas Zühlke köpfte aus Nahdistanz eine Marquardt-Flanke knapp über das Tor. Nach der vierten Ecke von Kay Ruschin in Folge, köpfte Evert dann den Ball in der ersten Minute der Nachspielzeit zur jetzt verdienten Führung ins Wesenberger Tor.

Nach der Pause hat dann der gefährlichste Gegner des Sports beim MSV zugeschlagen. Man wähnte sich gegen einen angeblich schwächelnden Gegner in Sicherheit. Übermut tut bekanntlich selten gut! So war der Weg frei für die erste Niederlage der Plastener. Nach zwei Minuten gab es einen Freistoß im linken Mittelfeld. Der weite Ball fand mehrere gegnerische Feldspieler allein vor Kuhnert, die zwar einige Mühe aber genügend Möglichkeiten hatten den Ausgleich zu erzielen. Ronny Lips buchsierte letztendlich den Ball per Kopf über die Linie. Als sich dann noch die Fehlerquote im Aufbauspiel drastisch erhöhte, konnte sich der MSV beim Gegner bedanken, dass er seine Möglichkeiten (74., 80.) im gut organisierten Konterspiel fahrlässig liegen ließ, um die Partie endgültig zu entscheiden. Der Treffer in der 59. Minute, nach einem typischen katastrophalen Fehlabspiel im Vorwärtsgang, brachte allerdings schon die Entscheidung im Spiel. Der Schuss des allein auf Kuhnert zulaufenden Stürmers konnte von René Duggert noch abgefälscht werden. Gegen den am langen Pfosten in den Abpraller schlitternden Tim Hauff hatte kein Abwehrspieler eine Chance.
Einzelne gefällige Kombinationen auf MSV-Seite zwischen Strübing, Berndt, Evert und Ruschin oder Flanken auf den Kopf von Ronny Köppe scheiterten allesamt am nicht gespielten finalen Pass oder unzureichender Abschlussgenauigkeit. Die Torgefahr in der zweiten Halbzeit tendierte gegen Null.

Die Liga ist sicher ziemlich ausgeglichen besetzt. Jeder kann jeden schlagen und der MSV hat im bisherigen Verlauf der Saison nicht immer überzeugend gespielt. Man war aber immer konzentriert und engagiert. Den heutigen Auftritt kann man nicht in diese Kategorien einordnen und sollte ihn daher auch möglichst schnell vergessen. Nicht vergessen sollte man, dass man ohne den nötigen Respekt gegenüber dem Gegner und eine entsprechende Kampfeinstellung keinen Blumentopf gewinnen kann!