Sa. 12. September 2009 / 14:00 / Röbeler Friesensportplatz
PSV Röbel - MSV Groß Plasten 0:0

Plastener Aufstellung
Christian Kuhnert
Sven Marquardt - Hendrik Prodoehl (72. Matthias Othmer) - Ronny Köppe
René Duggert
Eric Hödl - Danny Strübing - David Haupt - Florian Gutsch (53. Andreas Heinzel)
Kay Ruschin - Martin Evert
PSV Röbel:
Jan Gohlke, Jens Knappe, Martin Turtschan, Sebastian Arlt, Jan Tramp, Thomas Schnur, Kay Lampe, Johannes Niemann, Stefan Paetzke, Matthias Ziemer (88. René Geschwandt), Toni Stindt (73. Danilo Duckhorn)
Plasten in einem schwachen Spiel glücklicher Punktgewinner

Es war schon eine Zumutung für einen nordostdeutschen Fußballfan am Samstag zwischen 14 und 15 Uhr auf dem Friesensportplatz in Röbel ein Landesklasse-Spiel zu verfolgen und womöglich noch gleichzeitig per T-Mobile auf dem Handy seiner Hansa-Liebe zu fröhnen. Die Leistungen aller Fußballer waren doch mehr als dürftig. Und trotzdem konnte das MSV-Herz, soweit es auch im Gleichtakt mit der Hansa-Kogge schlägt, zufrieden sein. Denn Hansa torkelte die drei Punkte nach Hause, genauso wie der MSV das schmeichelhafte Unentschieden.

Jetzt aber zum Geschehen in Röbel. Die erste Halbzeit hätte wahrscheinlich auch jeder Kreisklasse-Spieler mitmachen können ohne negativ aufzufallen. Die Röbeler stellten sich massiv hinten rein und der MSV fand kein Mittel das Abwehrbollwerk zu überwinden. Es gab tatsächlich Szenen in denen kein Spieler auf dem Platz eine Laufbewegung ausführte. Sicher war das harte und unebene "Geläuf" in Röbel nicht dazu geeignet ein filigranes Direktspiel zu zelebrieren, aber als Ausrede für die schwache Leistung kann man das nicht gelten lassen. So hatten lediglich Kay Ruschin, wenn er den Ball am Sechzehner unter Kontrolle bekommen hätte, und Martin Evert, wenn er energischer in die Gefahrenzone gesprintet wäre, eine Möglichkeit zum Torerfolg. Die größte Chance in der ersten Halbzeit bot sich allerdings den Röbelern als sie mit drei Stürmern auf zwei verbliebene Plastener Verteidiger zuliefen (32.) und den überragenden Christian Kuhnert nicht überwinden konnten.

Die zweite Halbzeit sah zunächst nicht besser aus. 64 Minuten waren gespielt als die Plastener ihre erste und einzig richtige Torchance verbuchen konnten. René Duggert versiebte einen Querpass von Danny Strübing, der von David Haupt in Szene gesetzt wurde, am Fünfereck. In der letzten Viertelstunde ließen sich die Plastener ein ums andere Mal in der Abwehr überlaufen. Die ständigen Fehlabspiele im Plastener Aufbauspiel nutzten die Röbeler zu eigenen überfallartigen Gegenstößen. So versagten Stefan Paetzke (73.), Johannes Niemann (74.), Martin Turtschan (75.), Danilo Duckhorn (80.) und Kay Lampe (89.) jeweils die Nerven. Die Plastener konnten sich bei ihrem Keeper bedanken, dass es beim 0:0 geblieben ist. Einzig die Szene in der 74. Minute als Christian Kuhnert gegen Martin Turtschan etwas zu spät gekommen schien, sorgte für Aufregung. Eine ähnliche Szene wiederholte sich im gegnerischen Strafraum zwei Minuten vor Schluss als Jan Gohlke einen Ball nicht festhalten konnte und der nachsetzende Martin Evert behindert wurde.

Insgesamt muss man dem Schiedsrichter Heiko Erdmann, trotz seiner sieben gelben Karten gegen die Plastener, eine solide Leistung in einer teilweise emotionalen Umgebung bescheinigen.

"Vergessen und Abhaken" so kommentierte der Vereinsvorsitzende Axel Gohl trefflich das Geschehen. Der Plastener Trainer Jörg Schimmel bezeichnete die Leistung seiner Schützlinge als die schlechteste einer Mannschaft, die er in Plasten betreut hat.

Hoffentlich ist die Verletzung, die sich Hendrik Prodoehl ohne gegnerische Einwirkung zugezogen hat, nicht so schwerwiegend. Wir wünschen ihm alles Gute und baldige Genesung.