Sa. 19.03.2011 / 14:00 Uhr / Penzlin
Penzliner SV - MSV Groß Plasten 0:0
Wertung 0:3 wegen Einsatz eines unberechtigten Penzliner Spielers

Plastener Aufstellung
Christian Kuhnert
Hannes Bauer - Henrik Prodoehl(46. Erik Hödl) - Ricardo Twieg
René Duggert - Daniel Friemann
Sven Marquardt - Tom Maaz - Henning Voß
Martin Evert (88. Thomas Werner) - David Haupt
Penzlin: Ziegler, Dusek, Hönig (68. Westpal), Frank Herrmann, Kowal, Hellwig(81. gelb/rot), Bauer, Weden (80. Popp), Peter Herrmann (89. Klein), Freynick, Köppen

Torlos aber nicht emotionslos

Das Ortsderby in der Landesklasse auf einem tiefen Rasen konnte schon von den äußeren Bedingungen her nicht zu einem Fußballfest werden. Die vielen übertriebenen "Schmerzszenen" (Fallen und Schreien) auf beiden Seiten forderten die Souveränität des erfahrenen Schiedsrichters zusätzlich heraus.

Der MSV war nach der letzten jämmerlichen Vorstellung trotz der heute fehlenden Andreas Dreyer, Thomas Zühlke (arbeitsmäßig verhindert), Kay Ruschin und Florian Gutsch (krank) auf Wiedergutmachung eingestellt. Mit Tom Maaz gab ein Spieler aus der Zweiten ein vielversprechendes Debüt.

Nach drei Minuten wurde Daniel Friemann im Mittelfeld freigespielt. Er sah den im Strafraum freistehenden David Haupt, leider versprang der Ball und eine Riesenchance kam nicht zustande. Danach dominierte der Gastgeber vor allem in persona von Frank Herrmann. Mehrfach hatte er große Möglichkeiten sein Team in Führung zu bringen. In der 12. Minute stand er noch im Abseits, in der 20. lief er allein auf Kuhnert zu und der Ball versprang beim Torschuss. In der 25. war er schneller als Sven Marquardt und fand nach einer Flanke von seinem Bruder in Christian Kuhnert seinen Meister und eine Minute später verzog er kläglich erneut freistehend vor dem Tor. Auch nach 34 gespielten Minuten verzog der Pechvogel des Tages nach erneuter schöner Vorarbeit seines agilen Bruders auf der anderen Seite. Dazwischen hatten die Plastener noch Glück, dass ein 20-Meter-Knaller von Daniel Kowal knapp über die Latte zischte.
Der MSV hatte in der ersten eher schwachen Halbzeit dennoch seine Chancen. Eine der vielen guten Flanken vom heute agilsten Plastener Henning Voß verfehlte Hannes Bauer knapp, der Kopfball von Tom Maaz nach der zweiten Hereingabe wurde von der Linie gekratzt. Als David Haupt sich in der 39. Minute links durchsetzte und flach vor das Tor servierte, spitzelte Frank Herrmann den Ball vor dem einschussbereiten Hannes Bauer zur Ecke.

In den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit stand der Schiedsrichter sicher mehr im Fokus als es ihm lieb war. Erst pfiff er ein Tor des Gastgebers wegen Abseits zurück (43.), obwohl noch ein Plastener Abwehrspieler näher zur Grundlinie stand wie der Schütze. Vollkommen in Ordnung die Entscheidung, denn der sonst immer noch hinten stehende Torwart war weit draußen und es müssen immer zwei Gegenspieler näher zur Grundlinie stehen. Zwei Minuten später gab es dann aber eine klare Fehlentscheidung, die nach dem Spiel auch alle gefragten Penzliner so sahen. Christian Kuhnert klärte in gewohnt resoluter Manier per Fußabwehr vor einem Angreifer. Rohes Spiel oder andere Begründungen des Schiedsrichter können nicht greifen, denn selbst wenn es ein sogenanntes "Draufhalten" gewesen sein sollte, wäre es kein Elfmeter. Das ist nun schon der dritte vollkommen ungerechtfertigte Elfmeter (immer mit Einverständnis des Gegners beurteilt), den der MSV in der noch jungen Rückrunde hinnehmen musste. Christian Kuhnert hielt den Elfmeter und es scheint, dass sich manchmal doch eine überregionale Kraft für Gerechtigkeit einsetzt. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wurde David Haupt auf seinem Weg im gegnerischen Strafraum gefoult. Er fiel zwar aus dem Strafraum heraus, das Foul passierte aber deutlich im Strafraum. Entscheidung: Freistoß, der Ball lag bei der Ausführung auf der Strafraumlinie, die bekanntlich zum Strafraum gehört. Den dennoch gefährlichen Freistoß von René Duggert parierte Ziegler souverän.

In der zweiten Halbzeit bestimmte der MSV deutlich das Geschehen, die gegnerischen Angriffe konnten nicht mehr die Gefährlichkeit aus der ersten Halbzeit erzielen. Einzig Daniel Kowal zog in der 61. Minute auf links davon, spielte aber in aussichtsreicher Postion unkonzentriert ab.
Trainerfuchs Jörg Schimmel hatte seine Jungs in der Pause richtig eingestellt. Mit langen Bällen über die Außenpositionen sollte das schwierige Terrain überbrückt werden. Die beiden Spitzen David Haupt und Martin Evert wurden jetzt immer wieder steil geschickt. Torchancen gab es dadurch fast ausschließlich noch für den MSV. David Haupt schoss nach einem Einwurf vom sich in der zweiten Halbzeit gut einfügenden Erik Hödel aus 12 Metern knapp über das Tor(52.). Ein Freistoß von Henning Voss wurde kurz vor dem einschussbereiten Martin Evert von einem Penzliner zur Ecke abgefälscht (54.). Die folgende Ecke landete auf dem Kopf von Martin Evert, der den Ball an das rechte Lattenkreutz köpfte. In der 61. Minute schloss Erik Hödl einen Konter von Henning Voß per knallharter Direktabnahme ab und der gute Ziegler im Penzliner Tor konnte sich ein weiteres Mal auszeichnen. Die beiden Spitzen des MSV David Haupt und Martin Evert wurden jetzt mit vielen Sprints in die Spitze gefordert. Der vorbildlich kämpfende Kapitän David Haupt wurde immer wieder von den Beinen geholt, auch im gegnerischen Strafraum. Ob unfähr oder nicht hatte der Schiedsrichter zu entscheiden.
Martin Evert hatte nach seinem Lattenkopfball weiterhin kein Glück. Eine Flanke von Sven Marquardt schoss er knapp neben das Tor und einen Freistoß vom emotionalen Leader der Truppe René Duggert köpfte er an den Pfosten. Die letzte Torsituation machte Ziegler im Penzliner Tor nach einer schönen Kombination ausgehend von Hannes Bauer bis zu David Haupt zunichte.

Letztendlich geht das Ergebnis in Ordnung. Die erste Halbzeit geht an die Penzliner, die zweite bestimmte der MSV. Beide Mannschaften aus dem Müritzkreis haben aber sicherlich noch Luft nach oben, um ihre Anhänger in den ausstehenden Spielen zufrieden stellen zu können.

Dass die Punkte dennoch nach Plasten gehen, resultiert aus dem unberechtigten Einsatz eines Penzliner Spielers, der angeblich eine Spielsperre wegen fünf gelber Karten abzusitzen hatte.