Sa. 28.04.2012 / 15:00 Uhr / Groß Plasten
MSV Groß Plasten - SV Traktor Pentz (2:2 (1:1)

Plastener Aufstellung
Daniel Schröder
Sven Marquardt (72. Steffen Zastrow) - Andreas Dreyer - Ricardo Twieg
Daniel Friemann - Hannes Bauer
Nico Reinhardt (46. Florian Gutsch) - Henning Voß
Thomas Werner
Martin Evert - Kay Ruschin (81. Tosten Hagenow)
Pentz: Zander, Breitsprecher, Plamann, Fernow, Andreas Muth, Bojars, Marco Sprenger, Christoph Brandt, Alexander Brandt, Eggebrecht, DAniel Muth, Heiko Sprenger

Torfolge:
1:0 21. Thomas Werner
1:1 26. Philipp Fernow
2:1 66. Thomas Werner
2:2 88. Marcel Bojars

Schiedlich, friedlich Schiedsrichter

Selten waren sich nach dem Abpfiff Spieler und Anhänger der beiden Parteien in einem fairen aber eher unterdurchschnittlichen Spiel so einig wie am heutigen Tage. Der Schiedsrichter war der Einzige der dem Spiel etwas Brisanz vermittelte, leider zum Unbehagen aller Beteiligten. Als Zuschauer konnte man den Ton der Pfeife schon gar nicht mehr hören. Es verging keine Minute in der das schrille Geräusch nicht mehrfach ertönte.

Das Spiel begann dagegen so, wie das letzte Heimspiel endete. Der MSV versuchte von Beginn an das gegnerischen Tor unter Druck zu setzen. Kay Ruschin setzte das erste Achtungszeichen in der zweiten Minute. Der Ball zischte nach schnellem Dribbling um Zentimeter am Kasten vorbei. Zwei Minuten später konnte Zander einen Kopfball von Thomas Werner aus fünf Metern entschärfen. Im Gegenzug brachte Andreas Muth ebenso zu wenig Druck beim Kopfball hinter den Ball und Daniel Schröder hatte keine Mühe den Ball zwischen die Hände zu bekommen. In der 9. Minute zog Thomas Werner völlig freistehend von der Strafraumgrenze ab, Fernow reagiert glänzend.

Nach zehn Minute war dann der Dampf schon raus aus dem Spiel. Einen der wenigen folgenden guten Spielzüge konnte der MSV aber zur bis dato verdienten Führung abschließen. Henning Voß passte auf Kay Ruschin, der von der Grundlinie auf den erfolgreich abschließenden Thomas Werner zurücklegte. Massive Abseitsdiskussionen waren nicht angebracht, weil ein Pentzer Abwehrspieler weit weg von der heißen Zone zu tief zur eigenen Grundlinie stand.

Nach der Führung schien der MSV den Spielbetrieb einstellen zu wollen. Der Ausgleichstreffer der Pentzer war mehr als verdient aber ebenso unnötig. Sven Marquardt haute seinen Gegenspieler in Strafraumnähe einfach um, obwohl der Ball längst aus der Gefahrenzonen geschlagen war. Wo die Mauer stand, kann wohl nur Daniel Schröder beurteilen. Der Schuss ins linke Dreiangel von Philipp Fernow war für ihn jedenfalls unerreichbar(26.). Die läuferisch überlegenen Pentzer übernahmen jetzt das Kommando. Glück hatte der MSV in der 40. Minute als Philipp Fernow ein x-tes Mal über die rechte Außenbahn ungehindert Richtung generisches Gehäuse marschierte und präzise auf den freistehenden und ohne Probleme verwandelnden Marco Sprenger passte. Das völlig verunsicherte Schiedsrichterkollektiv entschied auf Abseits. Im Plastener Lager fühlte man sich jedenfalls nicht benachteiligt. Die völlig überzogene Schiedsrichterentscheidung nach einer verständlicherweise lautstarken aber nicht beleidigenden Unmutsäußerung eines Pentzers Betreuers ließ Gast und Gastgeber eine Einheitsfront gegen den Schiedsrichter aufbauen. 45 Jahre Fußballverbundenheit sind eben kein Garant für noch nicht erlebte Szenarien. Die mögliche Pausenführung für den MSV vergab Kay Ruschin nach einer Grundlinienflanke von Martin Evert (41.).

Kurz nach der Pause (50.) wurde ein Kopfballtreffer von Martin Evert zurückgepfiffen. Der Schütze hatte nichts falsch gemacht. Gemunkelt wurde über ein Foul eines anderen Plastener Angreifers oder eine Konzessionsentscheidung des Schiris. Das Spiel nahm kurzzeitig Fahrt auf. Christoph Brandt versiebte eine gut temperierte Fernow-Flanke (52.), Henning Voß knallte das "Leder" an den Pfosten (56.), Andreas Muth verfehlte das Tor aus 16 Metern nur knapp(59.) und drei Minuten später wurde Kay Ruschin nach Doppelpass mit Thomas Werner im letzten Moment am Torschuss gehindert.

Der MSV-Führungstreffer wurde eingeleitet durch den im Mittelfeld schmerzlich vermissten Andreas Dreyer, der endlich mal mit Auge den auf der rechten Außenbahn mitgelaufenen Daniel Friemann einband. Dessen butterweiche Flanke versenkte Thomas Werner per Kopf(66.). Danach versuchte ein platter MSV das Resultat über die Runden zu bringen. Immer wieder sahen die MSVer von den Pentzern Fernow, Muth, Bojars und Co. nur noch die Hacken.

Völlig verdient war demzufolge der Ausgleich in der 88. Minute. Defensivmann Breitsprecher setzte sich auf der rechten Seite durch und flankte auf den volley vollendenden Marcel Bojars. Die völlige MSV-Pleite verhinderte Daniel Schröder mit der letzen Aktion des Spiels. Breitsprecher versemmelte einen Foulstrafstoß in letzter Sekunde mit einer Rückgabe auf den Plastener Torwart.