Sa. 22.10.2011 / 15:00 Uhr / Pentzer Sportplatz
SV Traktor Pentz - MSV Groß Plasten 1:5 (0:1)

Plastener Aufstellung
Christian Kuhnert
Hannes Bauer - René Duggert - Ricardo Twieg
Sven Marquardt - Stefan Zastrow (9. Andreas Heinzel, 87. Matthias Othmer)
Eric Hödl - David Haupt (22. Martin Salzwedel) - Florian Gutsch
Kay Ruschin - Thomas Zühlke
Pentz: Zander, Lehmann, Breitsprecher, Plamann, Fernow, Gehrmann, Sprenger, Neumann (46. Bagars), Bülow (71. Thiel), Christoph Brandt, Alexander Brandt

Torfolge:
0:1 14. Kay Ruschin
1:1 50. Marco Sprenger (Foulelfmeter)
1:2 56. Florian Gutsch
1:3 57. Kay Ruschin
1:4 72. Kay Ruschin
1:5 78. Andreas Heinzel

Auswärtssieg Dank Super-Kay

Der MSV fuhr mit einem sicheren 5:1 Auswärtssieg vom wohl unangenehmsten Spiel in der Fremde nach Hause. Schon der erste Pfiff des Schiris war für manche Einheimische Anlass genug, den Unparteiischen massiv zu beeinflussen, der trotz dieser angeheizten Stimmung nach einem Foul an David Haupt in der zweiten Minute auf den Elfmeterpunkt zeigte. Leider verschoss Plastens Keeper Christian Kuhnert den Strafstoß leichtfertig. Die Pentzer Spieler nahmen jetzt den Fehdehandschuh ihrer Zuschauer auf und verletzten, mit zum Teil überharten Aktionen, zwei Plastener Spieler so schwer, dass sie den Platz verlassen mussten. Stefan Zastrow musste mit einer Schulterverletzung nach einem Angriff, der nur dem Mann galt (3.), den Platz verlassen. Kurz darauf ereilte das gleiche Schicksal den Kapitän David Haupt nach bösem Draufhalten mit Fußgelenksverletzung (22.). Das MSV-Lazarett leert sich in diesem Jahr einfach nicht.

Um so erstaunlicher war die Reaktion der verbliebenen Spieler. Allen voran marschierte der vom Gegner einfach nicht in den Griff zu bekommene Kay Ruschin. An allen fünf Toren war er mit seiner immensen Schnelligkeit, Schussstärke und Übersicht beteiligt. Drei Tore schoss er selbst und für die beiden anderen lieferte er die Vorarbeit.

Nach dem verschossenen Elfmeter vergab zunächst der Gastgeber in persona seines gefährlichsten Spieler Philipp Fernow eine hochwertige Torchance. Er spielte dem völlig freistehenden Marco Sprenger den Ball in den Rücken. Kay Ruschin machte es besser. Er schlug im Sechzehner einen kurzen Haken und verwandelte trocken mit links in die kurze Ecke zur Plastener Führung (14.). In der Folgezeit drängten die Pentzer auf den Ausgleich, ihre Schussversuche lagen trotz teilweise guter Positionen meist weit über oder neben dem Kasten. Den Rest pflückte Christian Kuhnert gewohnt sicher herunter. Der MSV hatte nur in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit noch eine Tormöglichkeit. Thomas Zühlcke's Schuss nach Ecke hielt Zander im Pentzer Kasten mit einer Glanzreaktion.

Nach der Pause übernahm zunächst der Gastgeber das Zepter. Ricardo Twieg foulte unnötig Philipp Fernow im Strafraum. Am fälligen, von Marco Sprenger verwandelten, Strafstoß (50.) war Christian Kuhnert noch dran, konnte den Ball aber nicht entscheidend umleiten. Im Plastener Lager wäre man jetzt nach Lage der Dinge mit einem Unentschieden zufrieden gewesen. Kay Ruschin war es nicht. Es war eine Augenweide, wie er den gegnerischen Spielern mit dem Ball am Fuß den Schneid abkaufte und mit links und rechts verwandelte (57., 72.). Im Stile eines Klassespielers leitete er zudem auf die freistehenden Florian Gutsch (1:2, 56.) und Andreas Heinzel (1:5, 85.) weiter. Der spielentscheidende Treffer gelang diesmal aber Florian Gutsch. Er knallte in einer Phase als der Gastgeber drauf und dran war das Spiel zu kippen den von Kay Ruschin vorgelegten Ball aus 25 Metern genau in den Angel zur wichtigen 2:1 Führung.

Die Pentzer gaben zwar nicht auf, waren heute aber nicht in der Lage, aus ihren durchaus vorhandenen Möglichgkeiten, einen Nutzen zu erzielen. Der Sieg für die Plastener geht somit völlig in Ordnung, vielleicht ein, zwei Tore zu hoch.

Passend zu diesem Fußball-Wochenende (in der Bundesliga stritt man mehrfach über passive Abseitsentscheidungen) war aber die letzte Abseitsentscheidung des Schiedsrichterkollektivs. Kay Ruschin lief mit seinem Turbo, mal wieder aus der eigenen Hälfte gestartet, allein auf Zander zu und der Linienrichter hob die Fahne, weil der zuvor verletzte Florian Gutsch noch im Abseits "lag". Schade nur, dass die Plastener sich deswegen eine weitere unnötige gelbe Karte wegen Meckerns einhandelten. Die Pentzer sind mit ihrer rustikalen Spielweise mit zwei gelben Kartons, pro Verletztem eine, davon gekommen.

Vorbildlich war dennoch das Verhalten der Pentzer Verantwortlichen auf der Bank. Sie ließen sich zu keiner Zeit von der Hektik anstecken und wirkten jederzeit beruhigend auf ihre Spieler ein.