Sa. 08. Mai 2010 / 13:00 Uhr /Neubrandenburger Kunstrasenplatz im Jahnstadion
SV Nordbräu Neubrandenburg - MSV Groß Plasten 3:2 (2:2)

Plastener Aufstellung
Dirk Laeven
Sven Marquardt - Daniel Friemann - Thomas Zühlke - Ricardo Twieg
Eric Hödl - Andreas Heinzel (72. Steffen Zastrow) - Danny Strübing - Florian Gutsch
Kay Ruschin - Martin Evert (83. Matthias Börst)
Nordbräu: Dunker, de la Barre, Reichelt (64. Wick), Starug, Robert Gurisch, Müller, Behnke (85. Abid), Christoph Gurisch, Borchardt, Otto, Bellow

Torfolge:
0:1 2. Kay Ruschin
1:1 24. Eric Reichelt
1:2 27. Martin Evert
2:2 43. Patrick Otto
3:2 88. Frank Wick

Trotz Personalnot gut dagegengehalten

An diesem Wochenende hatte Trainer Jörg Schimmel das erste Mal in dieser Saison massive personelle Probleme zu bewältigen. Nicht weniger als sechs Stammspieler (Kuhnert, Duggert, Haupt, Haese, Berndt, Köppe + der langzeitverletzte Prodoehl) mussten aus unterschiedlichen Gründen absagen.

Der "Rest" der Truppe fuhr trotzdem zuversichtlich in die Vier-Tor-Stadt und wollte sich nicht leichtfertig abservieren lassen. Und es fing für die völlig umformierte MSV-Elf gut an. Neu-Sechser Thomas Zühlke passte auf den links postierten Florian Gutsch. Der schickte Kay Ruschin steil und der Plastener Stürmer lief seinen Gegenspielern davon und ließ dem gegnerischen Torwart mit einem Heber keine Chance. So eine frühe Führung für den MSV hatte es lange nicht gegeben und sie tat dem Selbsbewusstsein der Truppe gut. Das Spiel lief deutlich besser als eine Woche zuvor. Allerdings waren die Unstimmigkeiten in der neu formierten Abwehr nicht zu übersehen. Immer wieder Fehler im Aufbauspiel und daraus resultierende gefährliche Gegenstöße, gegen spielerisch gute aber im Abschluss harmlose Nordbräu-Spieler, waren die Folge. In der 10. Minute hatte Dirk Laeven noch Glück als Florin Gutsch nach einer Ecke über den Ball trat und Bellow freistehend aus acht Metern über den Kasten drosch. In der 21. Minute wurde wiederum ein Abspielfehler im Spielaufbau zum Boomerang, doch Borchardt verfehlte nach einem Anspiel seines Mannschaftskameraden Starug das Tor erneut. Das Angriffsspiel des MSV trug weiterhin zu einem ansehnlichen Spiel bei. So konnte Martin Evert nach einem schönen Anspiel von Andreas Heizel in der Sturmmitte den Ball in aussichtsreicher Position nicht verwerten. Die Plastener mussten nach dem Gegenstoß und eigenem, erneuten Fehler im Aufbauspiel den Ausgleich hinnehmen. Drei Neubrandeburger liefen auf Dirk Laeven zu und Reichelt hatte diesmal keine Mühe den Pass von Borchardt zu verwerten. Es dauerte aber nicht lange und eine erneute Kombination zwischen Andreas Heinzel und Martin Evert brachte den schönsten Treffer des Tages. Ball angenommen, zwei Schritte gelaufen und dann mit links in den Dreiangel vollendet, so möchte man den MSV-Sturm öfter sehen.
Leider wurden die guten Angriffsaktionen immer wieder durch haarsträubende Fehler, vor allem in der Abwehr, zunichte gemacht. Kurz vor der Pause trat der sonst so schlagsichere Daniel Friemann über den Ball und brachte den schon abwinkenden Otto in eine glänzende Schussposition. Keine Chance erneut für Dirk Laeven, es stand zur Pause 2:2.

Nach der Pause wurde der Druck des Gastgebers immer stärker und die Fehlerquote des MSV leider nicht geringer. Aushilfs-Abwehrchef Daniel Friemann wurde von seinem Vorpausen-Fauxpas so irritiert, dass er gar keinen Ball mehr traf. Der Gastgeber konnte aber mit eigenen Mitteln weiterhin keinen Nutzen aus den Plastener Fehlern ziehen. In der 63. Minute schenkte Reichelt erneut freistehend vor Laeven den Ball leichtfertig ab und in der 71. hatte Daniel Friemann Glück, dass ein langer Ball auf Wick auf seinem Rücken landete. Der Neubrandenburger wäre weg gewesen. Die Angriffsbemühungen der Plastener gerieten jetzt weitgehend ins Stocken und eigentlich hätte man sich mit dem Unentschieden abfinden können. Leider trat dann auch noch Eric Hödl zwei Minuten vor dem Ende im Abwehrbereich über den Ball und ermöglichte Borchardt den Siegtreffer. Kurz darauf verfehlte ein Kopfball von Wick nach einem Freistoß von Müller nur knapp den Laeven-Kasten. Das wäre des Guten dann zu viel gewesen, denn die Plastener haben sich trotz der Personalsorgen heute zwar selber geschlagen, aber insgesamt die Vorgaben des Trainers gut umgesetzt. Nordbräu hatte mehr vom Spiel und die größere Anzahl von Torchancen, der MSV aber lange das konstruktivere Spiel und seine Tore selbst schön herausgespielt. Die Neubrandenburger versiebten alle ihre herausgespielten Chancen, nutzten allerdings die katastrophalen Fehler der Plastener Elf.