Sa. 15.05.2010 / 15:00 / Neubrandenburg Kunstrasenplatz Weidenweg
SV Motor Süd Neubrandenburg - MSV Groß Plasten 5:0 (1:0)

Plastener Aufstellung
Tobias Rhode
Ronny Köppe - Matthias Othmer (17. Steffen Zastrow)- Ricardo Twieg
Daniel Friemann - David Haupt
Manuel Berndt (72. Eric Hödl) - Danny Strübing - Thomas Zühlke
Kay Ruschin (77. Florian Gutsch) - Martin Evert
Motor Süd: Wiethoff, Winter, Schmidt, Hecht, Scholz, Krüger, Büchner, Gottschalk, Demmin, Peters, Gottschalk

Torfolge:
1:0 42. Stefan Gottschalk
2:0 61. Sven Krüger
3:0 62. Sven Krüger
4:0 74. Christopher Scholz (Foulelfmeter)
5:0 81. Christopher Scholz

Klatsche trotz der Personalnot unnötig

Lange hat man in der laufenden Saison mit dem begrenzten Kader das Niveau der Liga mitbestimmt. Selten fielen Stammspieler aus. Jetzt kurz vor Ultimo trifft es den MSV dafür um so härter. Wie schon am letzten Wochenende fehlten auch heute wieder zahlreiche Leistungsträger und zu allem Überfluss musste der sonst so sichere Aushilfs-Abwehrstratege Matthias Othmer wegen einer Oberschenkelzerrung nach einer guten Viertelstunde passen und Kay Ruschin's Auswechselung resultierte aus Unwohlsein in der zweiten Halbzeit.

Die deftige Niederlage war aber nicht nur den Plastener Personalsorgen zuzuordnen. Man hatte es heute mit einem routinierten Gegner zu tun, der aus einer sicheren Abwehr heraus ein gepflegtes Angriffsspiel initiierte.
Trotzdem gehörten die ersten gefährlichen Aktionen den Plastenern. Der erste Angriff landete nach einer Flanke von Manuel Berndt an der Querlatte und Martin Evert reagierte beim Abpraller nicht schnell genug(1.). Nach einem Freistoß, erneut aus dem rechten Halbfeld von Manuel Berndt getreten, verfehlte Ronny Köppe in aussichtsreicher Position per Kopf knapp(6.). Die folgende Auswechslung von Matthias Othmer und die Zurücknahme von David Haupt in die zentrale Abwehr schwächte das Angriffsspiel der Plastener enorm. Das erste Achtungszeichen setzten die Neubrandenburger nach einem harten Einsteigen von David Haupt und einem kurzen Zögern des Schiedsrichters, der so den Pass auf den im Abseits stehenden Scholz nicht sehen konnte. Torwart Tobias Rhode und Steffen Zastrow konnten im letzten Moment den Neubrandenburger Stürmer am erfolgreichen Torschuss hindern(30.). Kurz vor der Pause erhöhte Motor Süd noch einmal das Tempo und wurde nach einer Ecke von Demmin durch einen Kopfball des hochaufgeschossenen Gottschalk mit dem Führungstreffer belohnt. Den aus kürzester Entfernung noch abgefälschten Ball konnte der den mit Fußbruch verletzten Stammkeeper Kuhnert vertretende und bis dahin fehlerfrei agierende Plastener Torwart Rhode nicht abwehren(41.). Der Torschütze überlief bei der Ecke vor seinem Kopfball drei(!) Plastener Abwehrspieler. Zwei Minuten später hätte Scholz eigentlich den zweiten Treffer für Motor-Süd erzielen müssen. Eine präzise Flanke von Gottschalk senste er über den Kasten(44.). Kurz vor der Pause kaufte Tobias Rhode dem Neubrandenburger Scholz erneut mit einer Glanzparade den Schneid ab. So ging es mit der knappen Führung der Gastgeber, Dauerregen und gerade mal 8°C in die Pause.

Nach der Halbzeitansprache kamen die Plastener selbstbewusster aus der Kabine und bestimmten das Geschehen auf dem Platz, die Neubrandenburger waren im Konterspiel aber weiterhin gefährlich. So verpasste Büchner (53.) allein auf Rhode zulaufend das Ergebnis auszubauen und Krüger setzte seinen ersten 50-Meter-Freistoß gefährlich Richtung Rhode-Tor. Den Ausgleich aber hätte Danny Strübing nach schöner Vorarbeit vom fleißigen Thomas Zühlke erzielen müssen(60.). Der Ball verfehlte das Tor um Zentimeter.

Anstelle des Ausgleichs mussten die Plastener in den nächsten zwei Minuten den "Todesstoß" hinnehmen. Zwei Meter hinter der Mittellinie trat Krüger einen Freistoß, der im Plastener Tor landete(61.) und eine Minute später versuchte er es noch einmal aus nur 30 Metern und war wieder erfolgreich. So stand es urplötzlich 3:0 und die Plastener waren sichtlich angeschlagen und völlig entmutigt. Einzig Thomas Zühlke und Martin Evert stemmten sich jetzt mit aufwendigem Laufspiel gegen ein drohendes Desaster. Nach zwei weiteren Toren beschränkte sich der Gastgeber jetzt aber darauf seine weiße Weste zu behalten. Die Plastener versuchten noch einmal das Ergebnis freundlicher zu gestalten. Glück hatte Motor Süd in der letzten Spielminute als Routinier Krüger einen Kopfball von Thomas Zühlke nach einer Ecke auf der Linie klärte.

Insgesamt setzte sich die technisch und spielerich bessere Mannschaft verdient durch. Die Höhe des Ergebnis täuscht aber ein wenig über die wahren Leistungsverhältnisse hinweg.