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So. 18.04.2004 / 14:00 Uhr Wismarer Kurt-Bürger-Stadion
FC Anker Wismar - SV Waren 09 1:1 (0:0)

Warener Aufstellung:

Andreas Haase
Christian Senkpiehl- Rene Drabner - Nico Schwerin
Andy Purlinski- Thomas Duggert- Guido Timper - Stefan Haase
Jens Buschke - Andre Schröder - Jens Brüggmann
Auswechslungen:
66. Rene Röpcke für Jens Buschke
75. Mariusz Raduczewski für Jens Brüggmann

Torfolge:
1:0 73. Enrico Maaßen
1:1 90.+3 André Schröder

Spielbericht:

Hochverdientes Unentschieden nach überlegen geführtem Spiel

Überglücklich lagen sich die Warener Spieler nach dem Schlusspfiff des guten Schiedsrichters Beyer aus Rostock in den Armen und feierten das Unentschieden wie einen Sieg, der nach den Spielanteilen und Chancen auch gut möglich gewesen wäre.

Von Anfang schwang der SV Waren 09 das Zepter. Der Aufstiegsaspirant konnte sein gefürchtetes Angriffsspiel nicht entfalten. Torjäger Haese war von Nico Schwerin so gut wie abgemeldet, alle anderen Wismarer Angriffsbemühungen verdienten nicht das Prädikat "aufstiegsreif". Vor allem Thomas Duggert und Guido Timper hatten mit ihrem engagierten Spiel einen großen Anteil daran. Auf der rechten Seite marschierten der heute sehr gut aufgelegte Stefan Haase und Jens Buschke, auf der linken Seite hatten die Gegner mit Jens Brüggmann alle Hände voll zu tun. Im Sturm rackerte wie gewohnt André Schröder. Schon in der sechsten Minute beförderte er den Ball nach Flanke von Andy Purlinski und gekonnter Rückgabe von Jens Brüggmann ins gegnerische Tor. Leider sah der Schiedsrichter den Ball bei der Rückgabe von Jens Brüggmann schon hinter der Torauslinie. Die nächsten Chancen ließen nicht lange auf sich warten. Andy Purlinski und Jens Brüggmann servierten ihrem Kapitän gute Flanken, die knapp das Ziel verfehlten oder vom Torwart zunichte gemacht wurden. Nach 37 Minuten verfehlte ein Schuss von Thomas Duggert nach kurzer Drehung das Tor. Vom Gastgeber war bis dato nicht viel zu sehen. Die Defensive ließ beim Gegner kaum ein konstruktives Angriffsspiel zu. Die einzige Chance schenke Rene Drabner dem Gegner in der 45. Minute als er im Strafraum an der Torauslinie einen Ball vertändelte. Der Rückpass des nutznießenden Gegenspielers wurde von seinem Mannschaftskameraden allerdings kläglich vergeben. Noch in der ersten Halbzeit hatten die Warener die erneute Führungschance. Nach einer Flanke von Stefan Haase konnte Thomas Duggert keinen Druck beim Kopfball entwickeln, so dass der Torwart keine Probleme mit dem Ball hatte.

Nachdem die ersten Halbzeit deutlich vom SV Waren 09 bestimmt wurde, neutralisierte sich das Geschehen in der zweiten Halbzeit. Das gute Niveau der ersten Halbzeit konnte nicht mehr erreicht werden. Torraumszenen wurden zur Mangelware. Rene Drabner hatte nach einem Freistoß von Thomas Duggert und kluger Rückgabe von Stefan Haase eine gute Einschussmöglichkeit. Er nutzte sie ebenso wenig wie im Gegenzug ein Wismarer in aussichtsreicher Position aus 12 Metern Entfernung. Vor allem die unzufriedenen Heimzuschauer richteten sich nach dem allgemeinen Durchwechseln auf eine torlose Partie ein. Dann konnten vier Warener einen Wismarer im Strafraum nicht am Flanken hindern und Enrico Maaßen hatte leichtes Spiel, das bis dahin glückliche Führungstor zu erzielen.

Nach den in der Halbzeitpause auftretenden Cheerleadern gab es jetzt die zweite "kulturelle" Einlage im Stadion. Vor den nicht vorhandenen Ordnern und der Stadiontribüne entledigte sich ein angeheiterter "Fan" aller seiner Kleidungsstücke und jubelte splitternackt auf dem Spielfeld. Es dauerte vier Minute bis die Partie fortgeführt werden konnte.

Und die letzte Viertelstunde nutzten die unermüdlich kämpfenden Warener, um die drohende Niederlage zu verhindern, zumal der Torschütze Maaßen sich von der Einlage anstecken ließ und nach dem Ausziehen seines Trikots mit der zweiten gelben Karte im Spiel vom Platz musste. Der bis dahin überzeugende, aber ausgelaugte Jens Brüggmann wurde jetzt durch den dribbelstarken Mariusz Raduczewski ersetzt. Aber wieder war es Thomas Duggert, der mit herrlichen Flanken auf Guido Timper und Mariusz Raduczewski Gefahr vor dem Wismarer Tor heraufbeschwor. Dabei stand Radu ganz allein vor dem Tor und setzte den Kopfball kanpp neben den Pfosten. Rene Röpcke und Stefan Haase hatten weitere gute Einschussmöglichkeiten. In der 89. Minute beförderte Thomas Duggert den Ball in das Wismarer Tor. Der Linienrichter hatte allerdings etwas gegen die Anerkennung des Tores - Abseits.

Die Mannschaft gab aber immer noch nicht auf und der Gegner igelte sich im eigenen Strafraum ein. Die fällige Verlängerung brachte dann in der 93. Minute noch einen Freistoß für die Warener von der linken Seite. Nur Andy Purlinski und der ausführende Radu waren nicht im Wismarer Strafraum. Auch der lange Torwart Andreas Haase kämpfte im gegnerischen Strafraum. Die Freistoßflanke von Radu wurde mehrfach verlängert bzw. abgefälscht bis sie beim freistehenden Andre Schröder landete, der mit seinem Kopfball zur Freude aller Warener seine lange Torabstinenz beenden konnte und zum Ausgleich vollendete.

Vorbericht:
Wismar gegen Waren oder Zweiter gegen Dritter heißt die Schlagerpaarung in der Verbandsliga an diesem Spieltag. Dass die Warener nicht auf den aktuellen Spitzenreiter treffen, haben sie dem Ortsnachbarn Malchow zu verdanken, der die kleine Sensation perfekt machte und die hoch favorisierten Wismarer mit einer schmerzlichen Niederlage nach Hause schickte. Denn für die ambitionierten Wismarer zählt nach eigenen Aussagen in diesem Jahr nur der Aufstieg in die Oberliga. Trainer Rietentiet bekannte sich nach dem glücklich gewonnenen Hinspiel im Warener Müritzstadion eindeutig zu dieser Zielstellung.

Um so schwieriger wird die Aufgabe für die Truppe um Trainer Uli Schulze, denn ein angeschlagener Gegner ist noch schwerer einzuschätzen. Unterschätzen wird uns im Wismarer Lager sicherlich niemand. Ungeachtet dessen haben wir im Hinspiel die Schwächen des Gegner deutlich aufgedeckt, haben allerdings davon in der zweiten Halbzeit selbst zu viele produziert. Wenn die Fehlerquote minimiert werden kann, fährt unsere Mannschaft nicht chancenlos nach Wismar. Die Verletzungsmisere ist ebenfalls überwunden. Mirko Löper und Jens Brüggmann haben vor Ostern schon gezeigt, dass nach ihren längeren Pausen die Formkurve wieder nach oben zeigt.

Genügend Zündstoff ist also gegeben. Die Wismarer müssen dreifach punkten, um kurz vor Ende der Saison nicht weiteren Boden auf die Torgelower Greifen zu verlieren. Die Warener haben in dieser Saison auswärts noch nicht verloren. Diese Serie möchte die Mannschaft nicht abreißen lassen.

Trainer Uli Schulze:
Die letzten fünf Spiele in Folge zu Null muss die Basis sein, wenn wir in Wismar bestehen wollen. Andererseits muss es uns gelingen die wenigen herausgespielten Chancen konsequenter zu nutzen, als es noch in Greifswald der Fall war. Auf jeden Fall ein interessantes Spiel, in dem ich hoffe, dass wir das bessere Ende für uns haben und damit unsere gute Auswärtsserie ohne Niederlage Bestand hat.