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Sa., 30.10.2004, 11. Spieltag Verbandsliga, Torgelow
Torgelower SV Greif - SV Waren 09 1:1 (1:1)

Warener Aufstellung:
Andreas Haase
Christian Senkpiehl - René Drabner - Nico Schwerin
Toralf Schuldt
Mirko Löper - Thomas Duggert - Guido Timper - Andy Purlinski
Jens Buschke - André Schröder
Torgelow: Markiewicz, Bernstein, Passow, Schwerdtfeger, Glandt, Kotula, Koziel, Vorpahl, Martens, Sikorski, Allert

Auswechslungen:
46. Thomas Vierow für Andreas Haase
66. Stefan Haase für Mirko Löper
66. Thiel für Koziel
71. Eggert für Vorpahl
81. Daniel Reichau für Jens Buschke

Torfolge:
1:0 10. Passow
1:1 30. Guido Timper

Spielbericht:

Mit Kampfgeist und ein wenig Glück das Verbandsligageschehen offen gehalten

Der SV Waren 09 konnte in einer kampfbetonten und gutklassigen Verbandsligapartie letztlich verdient einen Punkt mit nach Hause nehmen. Einige Torgelower Zuschauer suchten zwar nach dem Spiel beim Schiedsrichter die Schuld am Punktverlust ihrer Mannschaft, die meisten anderen Einheimischen honorierten allerdings den Kampfgeist und taktische Leistung der jungen Warener Mannschaft. "Eine Supertruppe, die ihr hier aufgestellt habt", der einhellige Tenor des fachkundigen Fußballpublikums. Sicher hat Guido Timper bei einem groben Foul im Mittelfeld Glück gehabt, dass er nur die Gelbe Karte sah. "Ich bin weggerutscht und deshalb dem Gegner so von hinten in die Parade gefahren!". Schiedsrichter Lübke aus Bützow (musste 180 km anreisen) bewies im Gegensatz zu vielen anderen Kollegen seiner Zunft wie man ein derartiges, kampfbetontes Spitzenspiel bei einer einheitlichen Bewertung nicht zu einem Kartenfestival machen muss. Dem Spiel tat es gut. Und mit dem Ausgang des Spiel hatte es schon garnichts zu tun. Die Torgelower hatten vornehmlich in den letzten zwanzig Minuten genügend hochkarätige Möglichkeiten das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden.

Verteiltes Spiel prägte die Anfangsminuten und die Abwehrreihen hatten zunächst alles im Griff. Die technisch feinere Klinge schlugen erwartungsgemäß die Hausherren. Ein Zwanzigmeter-Freistoss schlenzte der Mannschaftskapitän Passow unhaltbar für Andreas Haase zur 1:0 Führung in die Maschen. Es schien alles seinen normalen Lauf zu nehmen. Der SV Waren 09 wollte sich aber nicht ergeben und spielte fortan ebenbürtig mit. Lohn der Bemühungen war das zehnte Saisontor von Guido Timper nach einer guten halben Stunde. Eine Flanke vom überragenden Thomas Duggert drückte er aus dem Gewühl über die Linie. Die Torgelower machten jetzt unheimlichen Druck und ließen mehrfach die Abwehrspieler der Warener nicht gut aussehen. Im Abwehrzentrum der Warener stand aber ein schier unüberwindlicher und in den brenzligsten Situationen Übersicht beweisender Rene Drabner. Nachdem Robert Sikorski sich im Dribbling durch die Warener Abwehr manövrierte und zum Torschuss ansetzen wollte, spitzelte ihm der Warener Abwehrchef den Ball noch vom Fuss (42'). Bei der nächsten Kopfballchance hatte der bis dato fehlerfrei spielende Andreas Haase freilich etwas Glück. Der Ball rasierte den Außenpfosten.

Nach der Pause musste Thomas Vierow in den Kasten. Andreas Haase hatte sich eine Verletzung am Daumen zugezogen. Der "alte" Fuchs, der sich hier vor zwei Jahren einen Kreuzbandriss zuzog, fügte sich hervorragend in die Abwehr ein und brachte mit seiner Routine, Cleverness und Reaktionsfähigkeit zusätzliche Sicherheit. Die Mannschaft kam mit neuem Elan aus der Pause und wollte sich mit dem Unentschieden nicht zufrieden geben. Das Spiel nach vorn wurde intensiviert. Mehrere gute Spielzügen konnten allerdings nicht zu Ende gespielt werden, weil der finale Pass sein Ziel verfehlte oder die Angreifer (Purlinski, 77.; Timper 84.) nicht energisch genug in den gegnerischen Strafraum drängten. So konnte das Spiel bis zur 70. Minute ausgeglichen gestaltet werden, wobei das Torgelower Angriffspiel weiterhin Chancen produzierte. Thomas Vierow parierte einen 20-Meter-Knaller glänzend (58') und Robert Sikorski vergab aus acht Metern alleinstehend kläglich. Die letzten zwanzig Minuten gehörten dann dem Verbandsligaspitzenreiter. Sie mussten aber auch dem hohen Tempo der Begegnung Tribut zollen. Die Pässe wurden jetzt häufig leichtfertig ins Nirvana gespielt. Hochkarätige Chancen blieben trotzdem nicht aus. So wurden in der 85. und 90. Minute Riesenchancen, zehn Meter vor dem Tor alleistehend, vergeben. Den Warenern war's recht. Sie feierten den Punktgewinn wie einen Sieg.
09 hat dem Favoriten und seinem zahlreichen Anhang (500 Zuschauer) einen echten Figth geboten, in dem das fussballerische Element nicht zu kurz kam. So kann man allen Aktiven inklusive dem Schiedsrichterkollektiv für dieses Fussballspektakel und den kurzweiligen Nachmittag ein großes Lob erteilen.

Vorbericht:
(gre)Torgelow gegen Waren: Das absolute Spitzenspiel der Verbandsliga MV an diesem Wochenende! Wenn der Dritte zum Ersten fährt und der Erste sich bisher kaum eine Blöße gegeben hat, abgesehen vom Heim-Unentschieden gegen Bentwisch, dann steht der Favorit fest. Aber unsere Mannschaft, die bis auf den verletzten René Röpcke in Bestbesetzung antreten kann, will nicht nach Torgelow fahren, um die Punkte dort abzuliefern. Wer die ergeizigen 09er um Trainer Uli Schulze kennt, weiß, dass sie jedes Spiel gewinnen wollen. Gerade das Fluidum eines Spitzenspiels vor einer großen Zuschauerkulisse wird auch das letzte verborgene Fünkchen Motivation aus jedem Spieler herauskitzeln. Selbst der Trainer ist ja bekannt für seine emotionsgeladenen Auftritte an der Seitenlinie. Hoffen wir nur, dass er nicht überschäumt und seine Anweisungen gut dosiert auf die Mannschaft übertragen kann.
Die Torgelower konnten bei ihren bisherigen Auftritten eigentlich in allen Mannschaftsteilen überzeugen. Besonderes Prunkstück ist aber der Angriff mit dem überragenden Goalgetter Sikorski. Wenn es unserer Mannschaft gelingt, diesen erstklassigen Stürmer einigermaßen auszuschalten, ohne dass dafür zu große Räume für die anderen gegnerischen Spieler frei werden, hat sie eine reelle Chance auch in Torgelow zu punkten. Christian Senkpiehl wäre z.B. einer, der dem Polen den Wind aus den Segeln nehmen könnte. Er hat es mehrfach gegen den Neubrandenburger Torjäger Kusturin bewiesen, dass er seine defensiven Aufgaben hundertprozentig erfüllen und trotzdem noch Offensivarbeit verrichten kann.


Nordkurier Pasewalker Zeitung:
Uecker-Randow (ab). Beide Verbandsligisten aus Torgelow und Pasewalk haben am kommenden Samstag Heimrecht.
Dabei trifft Spitzenreiter Torgelower SV Greif im bestimmt gut besuchten Spartakusstadion auf den Tabellendritten, SV Waren 09. Für alle natürlich das Topspiel an diesem Wochenende. Wenn man sich die Statistik der letzten zwei Jahre ansieht, konnten die Greifen gegen die Müritzstädter von vier Spielen nur eines gewinnen. Sicherlich wird die Ehrke-Truppe auch nicht das schmerzliche 1:1 vergessen haben, als die Torgelower in Waren vergangene Saison wichtige Punkte um die Meisterschaft lassen mussten. Man kann also davon ausgehen, dass die Passows, Martens und Co. auf eine Wiedergutmachung brennen. „Wir werden gegen Waren unseren offensiven Stil beibehalten“, kündigt Greif-Coach Eckhard Ehrke an. „Dabei wird uns entgegenkommen, dass der Gegner sich nicht hinten reinstellen wird“, sagt Ehrke.
Warens Trainer Uli Schulze will mit seiner Mannschaft Torgelow die Stirn zeigen: „Wenn es uns gelingt, als Einheit aufzutreten, sollte etwas zu holen sein“, hofft Schulze auf eine gute Leistung seiner jungen Truppe. Personell sind fast alle Greifen an Deck. Nur Volker Bernsteins Einsatz entscheidet sich erst kurzfristig.