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10.09.2005 / 15:00 Uhr / Warener Müritzstadion / 5. Spieltag Verbandsliga
SV Waren 09 - VSG Weitenhagen 0:0

Warener Aufstellung
Gordon Schneider
Christian Senkpiehl (70. gelb/rot) - René Drabner - Nico Schwerin
Toralf Schult (46. Mirko Löper)
Andy Purlinski - Guido Timper - Lukasz Zebrowski - Jens Buschke
Marcin Flejter - René Röpcke (83. Daniel Reichau)
Weitenhagen:
Rüh, Esch, Krause, Maik Töllner, Nowitzki, Prozek, Jansch, Köpp (42. Horvath), Gunnar Töllner, Wichardt (64. Timm), Link (83. Krohn)

Torfolge: Fehlanzeige

Spielbericht:

Erstes torloses Spiel in der Verbandsliga

Die Zuschauer mussten erstmals während der Verbandsligazugehörigkeit des SV Waren 09, ohne ein Tor gesehen zu haben, nach Hause gehen. Das große Problem der Mannschaft ist also unschwer zu erkennen. Dabei spielte man über 80 Minuten des gesamten Spiels nur in eine Richtung. Vor den Augen vieler Spieler und Betreuer des nächsten Gegners (am Freitag Abend Malchower SV) konnte der SV Waren 09 seine Abschlussschwächen nicht verbergen. Dabei hätte es auch so kommen können, wie es in solchen Spielen häufig zu sehen war. In der 14. Spielminute stand Ralf Wichardt nach einer Flanke von rechts völlig allein zehn Meter vor dem Tor. Aus Warener Sicht schoss er glücklicherweise überhastet über den Kasten.
Trotz der sichtlichen Verunsicherung in der Warener Mannschaft erspielte man sich zahlreiche Chancen. Der diesmal auf Wiedergutmachung kämpfende Marcin Flejter versuchte immer wieder an den Fesseln der Weitenhagener Verteidigung zu zerren. Er wurde oft allein gelassen. So schoss René Röpcke in der 20. Minute nach schöner Vorarbeit von Flejter knapp am Tor vorbei (20.). Kurz darauf hob Guido Timper den Ball über den herauseilenden Weitenhagener Torwart. Auf der Linie klärte ein Verteidiger. Die anschließende Ecke von Nico Schwerin köpfte Guido Timper aus fünf Metern Entfernung einen halben Meter am Tor vorbei. Den schönsten Angriff in der ersten Halbzeit nach einem Flankenwechsel von Andy Purlinski und einer Rückgabe von Jens Buschke, schloss Guido Timper mit einem Schuss an das Außennetz ab. In der 34. Minute vereitelte der Gästetorwart einen Schuss von Andy Purlinski aus zehn Metern glänzend.

Nach der kurzen aber heftigen Pausenpredigt von Gernot Alms legte die Mannschaft noch einen drauf. Das Tor wollte aber einfach nicht fallen. Jens Buschke schoss aus zwanzig Metern knapp am Tor vorbei und nach einer schönen Kombination über Andy Purlinski und Jens Buschke traf Marcin Flejter in aussichtsreicher Position nur den Pfosten. Guido Timper hatte eine erneute Chance (65.) als er freistehend über den Kasten schoss. Von Weitenhagener Angriffsbemühungen war nichts mehr zu sehen. Dann schickte der Schiedsrichter, der Zweikampfsituationen ziemlich einseitig auslegte, Christian Senkpiehl vorzeitig mit Gelb/Rot in die Kabine. Gefordertes Fingerspitzengefühl wurde bei diesem angeblichen Foulspiel (beide Spieler gingen mit langem Bein in den Zweikampf) vermisst, zumal viele Zuschauer das Foulspiel auf der gegnerischen Seite gesehen haben. Auch die erste gelbe Karte entsprang schon einem unsportlichen Verhalten des Gegenspielers.
An den Angriffsbemühungen änderte diese Entscheidung nichts. Den Weitenhagenern eröffneten sich allerdings in den Schlussminuten einige Konterchancen, weil 09 trotz Unterzahl weiter auf Sieg spielte. Ein Kopfball von René Röpcke verfehlte das Ziel knapp und in der Schlussminute hätte Guido Timper den Siegtreffer erzielen müssen. Fünf Meter vor dem Tor zielte er mit einem Drehschuss neben das Tor und war nach dem Spiel der traurigste Spieler: "Das kann einfach nicht war sein!", sagte er völlig erschöpft nach dem Spiel.

Für die treuen Zuschauer war es also ein weiteres Mal ein nicht befriedigendes Heimspiel, zumal sie sich noch von einer 25.000 € teuren Akustikanlage im Stadion wie aus einer Blechbüchse beschallen lassen mussten. Die engagierten Cheerleader und der Stadionsprecher hatten ebenfalls keine Freude an ihrer Arbeit. Ein Anwohner des Müritzstadions hat es geschafft, die Anlage bis zur Unbrauchbarkeit drosseln zu lassen. "Danke!" im Namen aller Fußballfans!!!!! Aber was sind schon zwanzig mal Unterhaltung im Jahr für durchschnittlich 400 Zuschauer? Ein Bundesligist wie Hansa Rostock, der die Stadt Waren in der Vergangenheit über alle Maßen lobte, wird in Zukunft sich wie auf dem Dorf vorkommen, aber selbst dort würde man für eine bessere Beschallung sorgen. Wusste der Bürger nicht, dass er sein Haus neben einem schon 81 Jahre existierenden Stadion errichtete? Es gab nicht einmal eine Information an den Verein. Da hört man buchstäblich den Hahn aus Torgelow krähen.

Viele Zuschauer fragen sich, was ist denn mit der ersten Mannschaft in diesem Jahr lost. Nach vier Spielen schon zwei Niederlagen. Das bedeutet den schlechtesten Start in die Saison, seit man in der Liga spielt. Wer aber genau hinschaut, der sieht, dass eigentlich nichts Ungewöhnliches passiert ist. Auch im letzten Jahr verlor man die beiden Begegnungen zu Hause gegen Pasewalk und auswärts in Schwerin. Am Saisonende landete man bekanntlich auf dem dritten Tabellenrang. Wenn man diesen Tabellenrang wieder belegen möchte darf man sich aber keine weitere Ausrutscher leisten. Außerdem bekam man durch den guten Start in die Saison in den letzten Jahren Sicherheit, die jetzt fehlt. Das heutige Spiel ist also ganz wichtig. Gegen den Aufsteiger aus Weitenhagen muss unbedingt ein Sieg her. Ansonsten nähert man sich dem Tabellenende. Eine Situation, an die sich die Warener Zuschauer schon gar nicht mehr erinnern können.
Mit vier Punkten rangiert Weitenhagen derzeit zwei Plätze hinter den Warenern. Ein deutlicher Sieg gegen Stralsund (4:1), ein Unentschieden in Sievershagen (1:1) und zwei Niederlagen gegen die Aufstiegsaspiranten Schönberg (0:2) und Greifswald (0:3) stehen für die Rand-Greifswalder zu Buche. Sicherlich keine schlechte Bilanz, legt man die Schwere des Auftaktprogramms zugrunde. Die Mannen um Nico Schwerin sollten also gewarnt sein. Von der ersten Minute an muss man voll konzentriert und engagiert zur Sache gehen. Dann sollte ein Sieg im Heimspiel auch nicht unrealistisch sein. Fraglich bis zum Anpfiff ist, ob Lukasz Zebrowski, der sich im Spiel in Schwerin verletzte, auflaufen kann.