Spielbericht
Am
siebten Spieltag der Saison musste der MSV Groß Plasten zum
Absteiger aus der Landesliga, dem Demminer SV, anreisen. Vor der
Partie war man zufrieden, wenn man einen Punkt mitnehmen sollte.
Doch nach dem Abpfiff waren die Fußballer aus Plasten etwas
enttäuscht. Dabei begann alles so grausam. Schon in den ersten
Minuten schien sich das Spiel zu Gunsten der Gastgeber zu
entscheiden, da die MSV Abwehr um Othmer, Twieg und Berkholz als
sehr anfällig erwies. Auch das linke Mittelfeld mit Jan Ulrich war
in der Defensive zu schlampig. So kam es dann auch zum 1:0 als ein
Demminer auf der linken Seite vollkommen frei vor Oklitz stand und
nur noch einschieben brauchte. Demmin setzte aggressiv nach und
beeindruckte Plasten damit und immer wieder kam es zu gefährlichen
Szenen im Strafraum der Müritzkicker. In der 12. Minute dann das
völlig verdiente 2:0, als sich die Demminer den Ball im gegnerischen
Strafraum per Kopf ungestört zuspielen konnten und der Stürmer den
Abpraller vom Torwart nutzen konnte. Es drohte ein Debakel wie auf
Usedom, als der MSV mit 0:5 unterging. Doch an diesem Sonntag sollte
der MSV beweisen, dass er eine gefestigte Mannschaft besitzt. Nur
eine Minute nach dem 0:2 erzielte David Haupt per Hacke den
Anschlusstreffer. Der MSV war wieder da. Oder doch nicht? Kurze Zeit
später leistete sich Steven Oklitz einen Fehler, als er einen
Freistoß direkt vor des Gegners Füße prallen ließ und es somit 1:3
stand. Das Spiel schien gelaufen. Aus dem Demminer Lager waren schon
Sprüche zu hören wie "Los, die schießen wir ab".
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Der MSV
brannte jetzt Offensiv ein kleines Feuerwerk ab. Besonders Haupt,
Strübing und Stepien zeigten teilweise ein brilliantes Spiel.
Stepien war es dann auch, der mit einem herrlichen Pass aus dem
Fußgelenk Matthias Wegner mustergültig bediente und dieser mit
seinem ersten Saisontreffer das 2:3 erzielte. Fast im Gegenzug dann
aber wieder das 2:4, aber diesmal konnte der endlich aufgewachte
Oklitz klären und bügelte den Fehler zum 1:3 somit wieder aus.
Jetzt war Plasten wieder an der Reihe. Kurz vor der Halbzeit machte
Danny Strübing dann wieder das, was er am besten kann- Tore
schießen. Mit seinem dritten Saisontreffer erzielte er den völlig
verdienten 3:3 Ausgleich. Kurz vor der Halbzeit dann nochmal die
Chance für Demmin wieder in Führung zu gehen. Nach einem riskanten
Rückpass von Nino Berkholz mogelte sich ein Stürmer dazwischen und
zog ab, doch Oklitz konnte noch abwehren, musste danach aber mit
einer stark blutenden Nase kurz behandelt werden. Mit diesem
3:3 ging es dann in die Halbzeit. Ziel war es jetzt ersteinmal die
Defensive zu stabilisieren, damit kein weiteres Tor mehr fällt.
Vorne waren die Stürmer jederzeit in der Lage ein Tor zu erzielen.
So dominant Demmin in der ersten Hälfte war, so passiv waren sie
dann aber in der Zweiten. Plasten bestimmte jetzt das Spiel. Doch
wie so oft in dieser Saison erzielte Demmin das Tor. Nach einer Ecke
traf Othmer den Ball nicht, und Demmin netzte zum
4:3 ein. Doch Plasten bewies Herz und rannte jetzt Sturm auf das Tor
des Gastgebers. Twieg und Strübing hätten schon den Ausgleich
erzielen können.
Stefan Härtel traf mit einem wunderschönen Freistoß nur die Latte.
Aber in der 75.Minute wurde der MSV dann belohnt. Danny Strübing
traf zum 4:4, nachdem Ulrich und Härtel sich endlich mal etwas bei
einem Freistoß überlegten und den Gegner mit dieser Variante
verwirrten. Demmin kurze Zeit später nur noch mit 9 Feldspielern,
nachdem Schiedsrichter Brattig einen Demminer wegen wiederholten
Foulspiels mit gelb-rot vom Platz schickte. Bis zur 85.Minute hätte
Plasten auch erstmals in Führung gehen können, aber durch
überhastete Aktionen oder fragwürdige Abseitsentscheidungen wurde
der MSV um den verdienten Lohn gebracht. Stattdessen wurde es in den
letzten 5 Minuten noch einmal eng, aber Demmin konnte sich auch
keine zwingenden Torchancen erspielen. So blieb es am Ende bei dem
4:4. Und Plasten weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll.
Sicherlich kann man sich über einen Punkt bei einem
Aufstiegsaspiranten freuen. Und wenn man dreimal hintenliegt, dann
muss man auch ersteinmal wieder ins Spiel finden. Aber wenn man
auswärts 4 Tore schießt, sollte es auch zu einem Sieg reichen. Fakt
ist, dass der Sturm wieder zu alter Stärke zurückgefunden hat. Jetzt
muss nur noch die Abwehr stabiler in den Leistungen werden (gegen
Ueckermünde gab es ja letzte Woche eine souveräne Vorstellung) und
der MSV kann wieder auf bessere Tabellenplätze hoffen. Für die Moral
war dieses Spiel aber enorm wichtig. Auch wenn am Ende mehr drin
war. Jetzt gilt es, am Wochenende in Groß Miltzow nachzulegen. Das
Spiel wird sicherlich schwerer als gegen Demmin. Aber der MSV hat
bewiesen, dass nichts mehr unmöglich ist.
|