(SO)
Nach zwei Spielausfällen im Jahr 2006 begann die
Rückrunde für den MSV Groß Plasten mit einiger
Verzögerung. Aber auch der Gegner aus Wesenberg bestritt
sein erstes Pflichtspiel in diesem Jahr, womit für beide
Teams gleiche Bedingungen vor dem Anpfiff herrschten.
Aus einer sicheren Defensive sollte die Elf von Trainer
Schimmel gegen die als spielstärker eingeschätzten
Wesenberger agieren. Das Konzept ging in Halbzeit Eins
auf und in den ersten 15 Minuten kamen die Gäste kaum in
die gegnerische Hälfte und hatten Glück, dass der MSV
Groß Plasten reihenweise hochkarätige Chancen ausließ.
Das Spiel hätte, mit etwas mehr Clevernis, schon zu
diesem Zeitpunkt entschieden sein können. Duggert,
Ulrich und Berndt scheiterten jedoch entweder am
Aluminium oder an ihren Nerven. Die Gäste kamen mit der
defensiven Spielweise erst gegen Mitte der Halbzeit
etwas mehr zurecht. Doch die Chancen hatte weiterhin
Groß Plasten. Nach guter Einzelleistung und feiner
Flanke von Ulrich stand im Wesenberger Strafraum aber
kein Plastener bereit. Kurz darauf kratzte ein Unioner
einen Schuss von Martin Burr von der Linie. Wiederum
weniger Minuten später sorgte Duggert mit einem
artistischen Kopfball an den Pfosten für die nächste
Torchance. Mit einem torlosen Unentschieden ging es dann
in die Kabinen.
Ex-Plastener Stepien entscheidet das Spiel
Schon in der Kabine ahnte Trainer Schimmel, dass sich
das konsequente Auslassen der Torchancen rächen könnte.
"Dieses Spiel wird durch ein Tor
entschieden", sagte er in der Halbzeit seinen Mannen,
und sollte Recht haben. Dabei hatte Jan Ulrich das 1:0
kurz nach dem Seitenwechsel auf dem Fuß. Ihn verließen
jedoch vor dem Tor die Nerven und statt zu schießen,
verstrickte er sich in einen unnötigen Zweikampf und
vergab somit die Möglichkeit zur verdienten Führung. Mit
zunehmender Spieldauer wurde Wesenberg aktiver und
machte die Gastgeber aus Groß Plasten nervöser. Die
Zweikämpfe wurden härter, und der Schiedsrichter sorgte
mit seinen Entscheidungen auf beiden Seiten mehrere Male
für ein Kopfschütteln. Union Wesenberg suchte in der
Offensive erfolgreicher die Zweikämpfe und konnte oft
nur mit einem Foul gebremst werden. Die vielen Freistöße
blieben jedoch ohne Ergebnis. Anstatt sich weiterhin auf
eine stabile Defensive zu konzentrieren versuchte
Plasten jetzt das 1:0 zu erzwingen und machte in der
Abwehr "auf". Dieser Offensivdrang ging dann nach hinten
los. Nach einem Freistoß für den MSV verlor Siegfried
den Ball und Wesenberg konterte über seine schnellen
Stürmer und erzielte durch Stepien das 1:0. Der MSV
hatte nun noch 15 Minuten Zeit das Unentschieden zu
erreichen, bewies aber vorne keine Durchschlagskraft.
Stattdessen rieb sich das Mittelfeld in vielen immer
härter werdenden Zweikämpfen auf. Wesenberg zog sich
massiv zurück und verstand es die Räume eng zu machen
und Zeit zu schinden. In der 90.Minute kam, was sich
schon das ganze Spiel über angebahnt hatte. Nach einer
unmotivierten Grätsche an der gegnerischen Torauslinie
gegen Ricardo Twieg
brannten dem MSV-Verteidiger die Sicherungen durch und
er ließ sich zu einer Tätlichkeit hinreißen. Beide
Spieler flogen mit "Rot" vom Platz. In der
Nachspielzeit kam der MSV durch einen Freistoß, den
Stepien in letzter Sekunde von der Linie kratzte, und
einen Kopfball von Berndt noch zu zwei
guten Möglichkeiten. Doch wenige Sekunden später pfiff
der Schiedsrichter das Spiel ab und Plasten stand mit 0
Punkten und einem Verteidiger weniger da. Ein denkbar
ungünstiger Auftakt in die Rückrunde. |