Sa. 19.11.2011 / 13:30 Uhr / Krakow am See
FSV Krakow am See - MSV Groß Plasten 3:2 (1:1)

Plastener Aufstellung
Christian Kuhnert
Hannes Bauer - Henrik Prodoehl (76. Ronny Köppe)- Ricardo Twieg (63. Daniel Friemann)
David Haupt - Sven Marquardt
Henning Voß - Thomas Werner - Florian Gutsch
Kay Ruschin - Thomas Zühlke
Krakow: Lange, Iskierka (76. Schröder), Schmauder, Goede, Zerbe, Dahms, Westphal, Nerius, Missal (89. Lehsten), Giese (70. Boettcher), Schmieder

Torfolge:
0:1 8. Thomas Werner
1:1 37. Tim Schmauder (Foulelfmeter)
2:1 57. Christian Schmieder
3:1 89. Thomas Boettcher
3:2 90.+2 Tim Schmauder (Eigentor)

Dritte Niederlage in Folge

Wenn Plasten auf einen Tabellenletzten trifft, kann der sich freuen. Vermeintlich leichte Punkte nimmt der MSV im Allgemeinen nicht mit. Mit einer äußerst dürftigen Leistung überließ die Elf von Trainer Jörg Schimmel in der eindrucksvollen Krakower Herbstlandschaft dann auch die Punkte dem Tabellenschlusslicht.

Dabei fing alles so an, wie sich Trainer und Anhänger das erhofft haben. Der MSV übernahm das Zepter, Florian Gutsch knallte einen seiner gefährlichen Distanzschüsse an die Lattenoberkante (6.) und Thomas Werner verwandelte die gute Vorarbeit seines über die ganze Spielzeit besten Mannschaftskameraden Thomas Zühlke in Mittelstürmermanier zur frühen Plastener Führung.

Mit diesem Tor wägte sich der MSV in Sicherheit, der Gastgeber dachte aber nicht daran, sich kampflos geschlagen zu geben. Missal setzte das erste Achtungszeichen mit seinem Abseitstor (10.). In der Folgezeit übernahmen die Krakower die Initiative und hatten mehrfach gute Möglichkeiten den Ausgleich zu erzielen. Die größte versiebte Jens Westphal nach einem verunglückten Kopfball von Christoph Missal aus fünf Metern freistehend vor dem Kuhnert-Tor(17.). Die Krakower bestimmten das Spiel weiter. Ricardo Twieg's Kopfball (18.) und Thomas Zühlke's verstolperte Annahme (34.)nach verdecktem, glänzenden Anspiel von Kay Ruschin blieben die einzigen nennenswerten Angriffsbemühungen der Plastener in der ersten Halbzeit.

Und jetzt, ich bitte die folgenden Darstellungen nicht als Ausrede für die schwache Plastener Leistung zu werten, kam die Zeit des Schiedsrichterkollektivs oder hauptsächlich die der Assistenten:
Die erste mutige Entscheidung traf Schiri Tobias Täufer höchstpersönlich. Felix Zerbe tanzte Sven Marquardt und Henrik Prodoehl im Sechzehner aus und kam frei zum Abschluss. Den Torerfolg verhinderte Christian Kuhnert mit einer Klasseparade. Das Durchatmen auf Plastener Seite war nur von kurzer Dauer. Zur Überraschung aller Anwesenden zeigte Schiedsrichter Täufer auf den Punkt. Die kämpferisch starken Krakower ließen sich in persona von Tim Schmauder mit sehenswert verwandeltem Elfmeter nicht zweimal bitten.

Nach der Pause war die Spielleitung des Teams von Tobias Täufer mit seinen Assistenten Siegfried Heyden und Jana Tessenow mehr als unglücklich. David Haupt, der endlich mit mehr Biss ins Spiel gefunden hatte, wurde im Strafraum von drei Gegenspielern in die Zange genommen, der prompte Elfmeter-Pfiff war eine Formsache für alle Zuschauer, außer für Assistent Siegfried Heyden, der seinen Chef überreden konnte, den Elfmeter nicht zu geben. Fast im Gegenzug übersah Assistentin Jana Tessenow eine eindeutige Abseitsstellung von Christian Schmieder,. Unstrittig auch im Lager des Gegners. Christian Schmieder spielte den Plastener Torwart aus und verwandelte sicher zur vielumjubelten Krakower Führung (57.). Die Reaktionen auf dem Spielfeld kann sich jeder Fußballfan ausmalen. Glücklicherweise brachte Schiri Täufer diese schwierige Situation ohne Fuchteln mit gelben und roten Karten über die Runden.
Als die Hektik endlich verschwunden war (ca. 75.) und Jens Westphal seine Riesenchance per Lupfer über den Kasten (68.) versiebt hatte, begann der MSV Fußball zu spielen. Immer wieder angetrieben von Thomas Zühlke boten sich gute Gelegenheiten vor allem für den auf rechts sprintenden Thomas Werner.

Es fielen noch zwei Tore: Ronny Köppe fälschte einen 20 Meter-Freistoß von Thomas Boettcher unhaltbar für Christian Kuhnert zum 3:1 ab (89.) und Tim Schmauder köpfte unabsichtlich aber unhaltbar für seinen Torwart zum Endstand ins eigene Tor ein(90+2).

Auch wenn die Plastener (vielleicht berechtigt) über den Ausgang hadern, sollte man sich fragen, warum man als designierte Spitzenmannschaft nicht in der Lage ist, ein Spiel ohne Wenn und Aber zu dominieren.


Meinungen zwei Stunden nach dem Spiel:

Sven Marquardt: (Gegenspieler beim Krakower Elfmeter): Weder Henrik noch ich haben den Gegenspieler im Strafraum gefoult!

David Haupt (gefoulter Spieler des MSV mit Elfmeterrücknahme): Man kann den Elfmeter geben. Drei Gegenspieler laufen auf mich zu, einer streckt das Bein raus, über das ich falle.

Jörg Schimmel (Trainer des MSV):
Wir haben gut begonnen und dann die Linie verloren. Die strittigen Schiedsrichterentscheidungen haben uns um den Sieg gebracht.


PS:
Hallo Axel!
Gut das du heute weit weg warst. Dein Adrenalinspiegel wäre in astronomische Höhen gestiegen!