Sa. 27. April 2013 / 15:00 Uhr / Groß Plasten
MSV Groß Plasten - FSV Krakow am See 4:3 (3:1)
Plastener Aufstellung
Martin Herrmann
Ronny Köppe - René Duggert - Sven Marquardt
Torsten Hagenow - Andreas Dreyer
Jens Wala (84. Sebastian Schulz) - Eric Hödl (61. Henning Voß) - Thomas Werner - Florian Gutsch (78. Nico Reinhardt)
David Haupt
Krakow: Kapust, Iskirka, Schmieder (65. Oestereich), Goede, Rohde, Wichmann, Wagner, Nerius, Schwaß, Zerbe (46. Giese), Fischer
Torfolge:
1:0 9. Andreas Dreyer
2:0 25. Jens Wala
3:0 26. Torsten Hagenow
3:1 37. Marcel Wagner
3:2 54. Michael Nerius
4:2 69. Henning Voß
4:3 88. Michael Oestereich
Wichtiger Befreiungsschlag im Abstiegskampf
Gerade noch rechtzeitig wurde der zuletzt arg gebeutelte MSV von seinem Trainerteam wachgerüttelt und in die derzeit einzig richtige Spur geschickt: "Kämpfen bis zum Umfallen". Und was da heute angeführt vom Oldie Torsten Hagenow an Kilometern abgespult wurde, konnte die Anhänger absolut zufrieden stellen. Gegen einen in der Spielanlage sicher etwas besser aufgestellten Gast wollten vor allem Jens Wala und David Haupt ihrem älteren Mannschaftskameraden nicht nachstehen. Und auch Kapitän Andreas Dreyer hat in der Woche ein Feintuning vorgenommen. Endlich zog er das Spiel wieder an sich und war nur schwer vom Ball zu trennen. So ging der MSV nach 90 spannenden Minuten verdient als Sieger vom Platz.
Beide Teams versuchten es zunächst ziemlich risikolos und ungefährlich mit Querpässen im Mittelfeld. Trotzdem dauerte es nur neun Minuten bis zum Führungstreffer des MSV. Die Anfälligkeit beider Abwehrwehrreihen bei hohen Bällen trat erstmalig deutlich zu Tage. Ecke Hagenow, Kopfball Andreas Dreyer aus 8 Metern Entfernung und es stand 1:0 für den MSV. Der Gast war zunächst sichtlich angeschlagen. Andreas Dreyer wurde steil in den Strafraum geschickt, spielte den Ball am herausstürmenden Torwart, der nur seinen Fuß traf, vorbei und wurde dadurch leider zu weit abgedrängt.(17.). Als dann der bis an seine Grenzen kämpfende Florian Gutsch den jederzeit in Bewegung befindlichen Jans Wala mit einem präzisen Steilpass in Szene setzte, ließ sich der blendende Techniker diese Chance nicht nehmen und erhöhte auf 2:0 (25.). Schon der nächste Angriff brachte das 3:0. Torsten Hagenow wurde am linken Sechzehnereck freistehend angespielt. Der Direktschuss landete genau im rechten Dreiangel. Tor des Monats!
Die Gäste wollten sich aber nicht so einfach geschlagen geben und übernahmen das Zepter. Der MSV verhielt sich in dieser Phase taktisch leider zu euphorisch. Anstatt aus einer sicheren Abwehr seine weiteren Möglichkeiten zu suchen und die eigene Defensive zu stärken, wurde der Gegner durch Fehlpässe im Vorwärtsgang zum Kontern eingeladen. Mit Andy Wichmann und Marcel Wagner hatte der Gegner auch zwei Trümpfe im Ärmel. Das erste Tor der Gäste fiel aber auch nach einer ruhenden Aktion per Kopf freistehend aus Nahdistanz (37.). Jetzt flatterte der MSV und hatte Glück die Zweitoreführung mit in die Pause zu nehmen. In der 45. Minute köpfte Maximilian Schwaß an die Latte nach erneutem Zuschauen der MSV-Abwehr bei hohen Bällen.
Unglaublich aber wahr! David Haupt ist mit massiven Oberschenkelproblemen in die Kabine gegangen, lief aber nach dem Pausentee wieder auf und kämpfte gegen alle Schmerzen für den Erfolg der Mannschaft. An dieser Stelle wird auch einmal ein ganz großes Lob und Dankeschön an Annelie Boerst fällig. Seit Jahren engagiert sich die Physiotherapeutin ehrenamtlich Woche für Woche im Verein!
Die erste Chance nach der Pause erarbeitete David Haupt mit einem Dribbling auf der linken Seite der Grundlinie. Seine präzise Querablage fand auch den freistehenden Thomas Werner. Die Unebenheiten vor der Torlinie verhinderten den vierten,vorentscheidenden Plastener Treffer (48.). Als der Gegner in der 54.Minute eine Unstimmigkeit zwischen Torwart und Verteidiger zum Anschlusstreffer nutze, musste man um den Sieg der Plastener bangen. Der Gast wurde immer stärker, überließ dem MSV dadurch aber den nötigen Raum zum Kontern. So lief Jens Wala zweimal allein auf Kapust zu (57., 64.). Einmal wurde er 18 Meter vor dem Tor gefoult, beim zweiten Mal versprang ihm der Ball und die Chance war dahin. Das Spiel wogte jetzt hin und her. Den entscheidenden Ball versenkte Henning Voß per Kopf nach einer wunderschönen Flanke von Thomas Werner, der nach einem Foulspiel an David Haupt erfolgversprechend in Szene gesetzt wurde. Der erfahrene und jederzeit souveräne Schiedsrichter Dr. Peter Kiefer erkannte die Vorteilssituation,
In der Folgezeit setzten die Gäste alles auf eine Karte und der MSV spielte seine Konter nicht konsequent zu Ende. Thomas Werner hätte in der 81. Minute den Sack zumachen müssen. Er lief allein auf Kapust zu und hatte wahrscheinlich zuviel Zeit zum Überlegen. So kochte ihm der Krakower Torwart den Schneid ab.
Nach dem 3:4 Anschlusstreffer durch Michael Oestereich, wieder im Anschluss an eine Ecke und einem Kopfball-Lattentreffer, ließ sich der MSV nicht mehr in die Enge treiben. Er suchte sein Heil in der Offensive und brachte den Sieg letztendlich verdient und sicher nach Hause.
